Zum Inhalt springen
Linker Pfeil + Steuerung drücken um zum vorigen Artikel zu navigieren

Mitsprache von Anfang an

Was ist für Kund:innen wichtig, wenn es um neue Leistungen bei Pflege und Betreuung geht? Worauf sollte geachtet werden? Als Entscheidungsgrundlage dazu beauftragt der Fonds Soziales Wien (FSW) unabhängige externe Institute mit unterschiedlichen Formen der Befragung.

Aktuell entwickelt der FSW gemeinsam mit dem Haus der Barmherzigkeit ein neues, integriertes Pflege- und Betreuungsangebot für Kinder, die aufgrund komplexer Erkrankungen intensive pflegerische Betreuung brauchen. Um dieses möglichst zielgruppengerecht zu gestalten, wurden bereits während der Konzeptionsphase im vergangenen Jahr betroffene Familien befragt, welche inhaltlichen Bedingungen und baulichen Faktoren aus ihrer Sicht zu berücksichtigen wären.

So konnten Rückmeldungen wie der Wunsch, den Wohnbereich und das Pflegeteam vorab kennenzulernen, eine dynamische Inanspruchnahme oder eine kindgerechte Gestaltung des Wohnbereichs, in die Leistungsentwicklung einfließen.


Monika Badilla (Bild: FSW)

„Um Angebot und Nachfrage bestmöglich aufeinander abzustimmen, brauchen wir Feedback, aber auch Ideen und Vorschläge von unseren Kund:innen.“

Monika Badilla

Leiterin Fachbereich Pflege und Betreuung

Unterstützung pflegender Angehöriger optimieren

Pflegende Angehörige zu entlasten ist für den FSW zentrales Thema und auch im Strategiekonzept „Pflege und Betreuung in Wien 2030“ verankert. Neue Erkenntnisse zur sinnvollen Weiterentwicklung brachte eine 2021 durchgeführte qualitative Studie, mit der in Form von Fokusgruppen und Einzelinterviews Bedarfe sowie Verbesserungsvorschläge für bestehende Angebote erhoben wurden.

Großer Vorteil war dabei die Möglichkeit, sich direkt mit Betroffenen auszutauschen und ihre Erfahrungen „aus erster Hand“ geschildert zu bekommen. Aus den Ergebnissen wurden auch bereits erste Handlungsempfehlungen abgeleitet, die beispielsweise in die Konzeption eines Wiener Anstellungsmodells für pflegende Angehörige eingeflossen sind und bei der Entwicklung weiterer Angebote, wie etwa Community-Nursing-Projekten, berücksichtigt werden.


Personen in Haus

86 %

der Angehörigen

fühlen sich durch mobile Pflege und Betreuung entlastet.

(Quelle: Angehörigenbefragung mobile Pflege und Betreuung 2021)

LGBTQI+-freundliche Senior:innen-Wohngemeinschaften*

Eine weitere 2021 durchgeführte Evaluierung soll bei der Entscheidung helfen, ob LGBTQI+-freundliche Senior:innen-Wohngemeinschaften bei der Zielgruppe auf Interesse bzw. Nachfrage stoßen und was bei der Gestaltung zu berücksichtigen wäre.

Erste Erkenntnisse aus dem Ergebnisbericht werden in weitere Entwicklungen einfließen: So wäre für viele Interviewpartner:innen eine Koppelung an eventuell schon bestehende queere, feministische oder alternative Wohnprojekte, aber auch an bestehende Wohn- und Pflegehäuser von Vorteil. Geäußert wurde auch der Wunsch nach eigenen, leistbaren Räumen und kompetenter medizinischer Versorgung in einem Community-Kontext – ein Modell, zu dem es international – beispielsweise in Berlin oder Stockholm – bereits erfolgreiche Konzepte gibt.

* LGBTQI+: Lesbisch Schwul Bi Trans* Inter* Queer-Personen

Rechter Pfeil + Steuerung drücken um zum nächsten Artikel zu navigieren